Als ehrenamtliche Mitglieder der Hospizgruppe setzen wir uns gedanklich immer wieder mit Fragen rund um Sterben, Tod und Trauer auseinander. Die aktuelle Ausstellung im Humboldt Forum war ein willkommener Anlass, neue Perspektiven zu wagen. Wir waren begeistert.
Die verrinnende Zeit visualisiert im Blick betraten wir, symbolisch durch einen Vorhang verdeutlicht, die Bühne des menschlichen Dramas.
Auf der kleinen Bühne „Erde“, leben wir alle, wissen um unsere Endlichkeit und tun doch so, als würden wir ewig leben. Installationen und Raumerlebnisse führten uns unterschiedliche Sichtweisen auf den Tod vor Augen. Fragestellungen und Raumerlebnisse gingen unter die Haut.
- Wie hältst Du es mit Sterben und Tod?
- Gibt es ein Leben nach dem Tod?
- Was ist ein guter Tod?
- Hast Du Angst vor dem Tod?
- Was geschieht im finalen Moment?
- Sind alle gleich vor dem Tod?
- Gibt es ein Licht am Ende des Tunnels?
- Was wird bleiben?
Stimmen unterschiedlicher Glaubensgemeinschaften erzählten über ihre Vorstellungen vom Jenseits. Die Stimme eines Rechtsmediziners berichtete sachlich über Abbauprozesse. Wir wurden Teil einer Videokonferenz mit Menschen aus zwölf Ländern, die verbindet, dass sie andere Menschen in den Tod begleiten. Wir stellten uns den biologischen Abläufen des Sterbeprozessen ebenso wie den statistischen Auswertungen zur kritischen Frage: Sind wirklich alle Menschen gleich vor dem Tod?
Ausgesprochen (un)gleich sind die Lebens- und Sterbebedingungen weltweit. Welche Verantwortung haben wir für den Tod anderer Menschen? Und droht im Zuge des gegenwärtigen Artensterbens gar die Selbstauslöschung unserer Spezies?
Ein großes Feld wurde gekonnt beackert in dieser beeindruckenden Ausstellung, die wir gerne weiterempfehlen.